Aber lass dir davor noch kurz was erklären. Durch den Ausbruch der Corona- Pandemie im Frühjahr 2020 war schnell klar, dass meine Abschlussausstellung online stattfinden muss. Alle Beteiligten wollten damit sicherstellen, dass es dir gut geht und du nicht durch eine normale Ausstellung einem Risiko ausgesetzt wirst. Naja, und dann kam mir in der Zeit, in der man zuhause bleiben sollte (du erinnerst dich, #stayathome) die Idee, meine Bilder ebenfalls in einem Haus aufzuhängen. Aber nicht irgendeinem Haus, es sollte ein total einzigartiges Haus sein. In diesem wunderbaren, sehr baufälligen Gebäude befinden wir uns also jetzt. Schau dich ruhig um, aber pass auf, es liegen überall Glasscherben!

Dieses Haus wurde im Jahr 1832 von der Familie Fundel erbaut. Es überlebte zwei Weltkriege und ging im Jahr 1975 in den Besitz meiner Oma über. Inzwischen ist es aber so marode, dass wirklich gar nicht mehr darüber nachzudenken ist, es zu renovieren. Für mich war das Haus immer ein toller Abenteuerspielplatz, wenn auch ein sehr gefährlicher. Bei jedem Tritt auf der Treppe musst du damit rechnen, durchzubrechen und im Keller zu landen. Die Fensterscheiben sind inzwischen geborsten oder wurden eingeschlagen, der Lehmputz bröckelt von der Decke und Spinnweben ziehen dir durch das Haar, wenn du einen Raum betrittst. Das Haus ist also auch ein bisschen biografisch mit mir verbunden und deshalb ist es auch der perfekte Ort, um meine Kunst in Szene zu setzen.

Jetzt aber genug von meiner Seite. Geh einfach durch die Räume und nimm dir so viel Zeit wie du möchtest. Es eilt ja nicht, oder hast du heute noch einen Termin? Na, dann mal los und viel Spaß beim Durchstöbern und Entdecken!